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162 km/h: Das absurde Öko-Sommertheater |
Seit gestern macht ein neuer unsinniger Vorschlag die Runde: Privatautos technisch auf eine Maximalgeschwindigkeit von 162 Stundenkilometern zu limitieren. Nur Behördenfahrzeuge sollen noch schneller als 162 km/h fahren dürfen, nur die Polizei im Geschwindigkeitsrausch. Die wahnwitzige Idee demonstriert aufs neue die Verlogenheit der vorgeblichen Klimaschützer, die es diesmal mit dem niedrigsten Instinkt des Bürgers versuchen, nämlich mit dem Neid. So besitzt bekanntlich kaum jemand ein Fahrzeug, das die nunmehr von einem britischen Europaabgeordneten vorgeschlagene Grenze überhaupt erreicht. Selbst wenn man die Pflanzennahrung CO2 als Schadstoff umdefiniert, wäre der "Klimaeffekt" einer solchen Maßnahme gleich null, denn was würde es bringen, so hohe Geschwindigkeiten zu verbieten, die doch kaum jemand auch wirklich fahren kann? Mein Auto jedenfalls hat einen Tacho bis 210 km/h, aber leistet höchstens so um die 150, wenn ich es richtig trete. Dazu aber habe ich im immer unzulänglicheren Straßensystem dieses Landes ohnehin kaum jemals die Gelegenheit, denn die Staus und die Ampeln nehmen bekanntlich an Zahl zu anstatt ab. Dies aber offenbart, daß es auch diesmal wieder gar nicht wirklich um "Klimaschutz" geht, wie alle die aberwitzigen Kürzungs- und Verknappungsvorschläge, die in der letzten Zeit die Runde machten in Wirklichkeit ganz anderen Zielen dienten, und da lassen sich zwei ganz offenbare Stoßrichtungen unschwer erkennen: So wird bekanntlich seit einiger Zeit die Maut für alle Fahrzeuge auf allen Straßen vorbereitet. Hier aber reicht der angebliche Klimawandel als Hebel offenbar nicht aus, denn der Fahrspaß ist immer noch größer als die induzierten Ängste. Also müssen technische Kontrollen her, und rein zufällig ist es dann nur noch ein ganz kurzer Schritt, gleich alle Fahrzeuge auf allen Fahrten mit einer Blackbox zu überwachen. Onboard-Units für PKW, das ist, wo die Reise wirklich hingehen soll - und die Dinger könnten auch in bestehenden Fahrzeugen nachgerüstet werden, erst wohl per Rabatt bei der "Versicherung" und dann zwangsweise per Verwaltungsakt. Kein Wunder daß Fahrzeuge, die die Maut im offenen Gelände umgehen könnten, ganz verboten werden sollen - wie zum Beispiel geländegängige vierradgetriebene SUVs. Auch hier geht es nicht ums "Klima", sondern um die politische Machtausübung. Ein anderer Grund ist aber möglicherweise noch viel interessanter, denn gerade die deutsche Industrie baut bekanntlich besonders schwere und besonders schnelle Fahrzeuge. Die haben in aller Welt einen ausgezeichneten Ruf, nur nicht bei den Ökologisten. Will man jetzt die noch immer viel zu erfolgreiche deutsche Automobilindustrie dem Klimawahn opfern? Immerhin hätte man damit Rückenwind, denn Fahrer ps-starker Luxuslimousinen werden in einem Land, das den sozialen Status nach Hubraum mißt, bekanntlich beneidet. Das gilt sogar für Umweltminister und ihre 17-Liter-Autos. Diesen Neid im Rücken wäre aber mit Zustimmung aus der mehrheitlich untermotorisierten Bevölkerung sehr wohl zu rechnen: was ich mir mit meinem schrumpfenden Einkommen nicht mehr leisten kann, sollen andere möglichst gar nicht erst dürfen... "Freie Fahrt für freie Bürger" hieß es einst, doch so viel man diesen Satz auch diffamieren mag, er ist und bleibt wahr. Ein Regime, das seine politische Existenz gegen die Interessen des Volkes sichern will, braucht nicht eine neue EU-Verfassung, sondern muß zuallererst die Beweglichkeit der Menschen einschränken und überwachen. Das wußte man in der DDR, in der Sowjetunion und sehr wohl auch in der EUdSSR. Solange die Industrie aber weiter auf Appeasement setzt, wird die Freiheit wohl weiter zentimeterweise bröckeln. Die bitteren Witze des Volkes lassen dabei böses ahnen, denn Volkes Mund tut Wahrheit kund, so zum Beispiel in dieser heftigen Knallschote: treffen sich zwei Attack-Kumpanen auf dem Parteitag ihrer Öko-Partei. Der eine zum anderen: "Du soggemal, das mit Hitler war doch gar nicht so schlecht. Wenn nur die Autobahnen nicht gewesen wären..." Links zum Thema: Politik im Rinderwahn, oder Deutschland im Öko-Frühling | Kapitalmarkt-Magie: Das Wertpapier ohne Rückwärtsgang, oder wie Verluste nachhaltig verhindert werden | Kfz-Haftpflicht: von der Versicherung, die nie eine war | Zwischenruf: Jürgen Trittin und das 17-Liter-Auto | Biokraftstoffquote: die Zwangsernährung an der Zapfsäule (interne Links) |
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Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
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