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Geprüfter Technischer Betriebswirt: Auf ein Neues...

Vor den Industrie- und Handelskammern beginnen morgen die Frühjahrsprüfungen in der Fortbildung "Geprüfter Technischer Betriebswirt". Viele Teilnehmer, von denen einige auch Teilnehmer im Forum für Betriebswirtschaft sind, haben sich intensiv auf die Prüfungsveranstaltung vorbereitet. Nervosität und Ungewißheit sind diesmal noch größer als bei früheren Veranstaltungen dieser Art. Das hat gute Gründe:

So haben die Industrie- und Handelskammern die Herbstprüfung 2008 gründlich an die Wand gefahren (mehr). Wir haben Anfang des Jahres eine Fehlerzusammenfassung zu diesem Prüfungsdesaster veröffentlicht. Anscheinend ist diesmal auch dem DIHK bewußt geworden, daß dieser Schuß nach hinten losgegangen ist. Doch anstatt eine faire Lösung zu finden, wurde offenbar jeder Kammer selbst überlassen, ob und wie sie das Problem lösen will. Das hat zu gravierenden Ungleichbehandlungen geführt. Kein Wunder also, daß die Teilnehmer diesmal besonders nervös der Dinge harren, die da kommen sollen.

Hier spielt auch eine Rolle, daß man beim DIHK offenbar endlich eingesehen hat, daß eine Open-Book-Prüfung, bei der die Prüfungskandidaten Bücher mit der Sackkarre bringen und während der Bearbeitung der Aufgaben benutzen dürfen, wenig sinnvoll ist. Daher soll ab dem nächsten Prüfungstermin mit einer Hilfsmittelliste geschrieben werden. Im Effekt bedeutet dies, daß nur noch Gesetzbücher, Taschenrechner und wenige andere Ressourcen zugelassen sein werden. Viele Teilnehmer fürchten jetzt schwerere Wiederholungsprüfungen, wenn sie dieses Frühjahr durchfallen und dann im Herbst wieder wie früher ohne Hilfsmittel schreiben müssen.

Schließlich bleibt noch das generelle Problem, daß die Kammern ihr Haus nicht aufräumen können oder wollen: Bildungsanbietern mit frei erfundenen Bestehensquoten, Ibiza-Betriebswirte mit unseriösen Kurzangeboten von der Art wie "Rechnungswesen in zwei Tagen", die den Absolventen den Ruf vermasseln, die ihr Zertifikat ehrlich und mir harter Lernarbeit erwerben, Scientology-Bildungsanbieter und Titelmühlen, die Teilnehmer durch die Prüfung kaufen, sind allesamt bekannte Probleme. Den DIHK über solche Mißstände zu informieren, ist indes zwecklos. Daß Teilnehmer sich darüber Sorgen machen, wurde mir jedoch oft genug hinterbracht. Am Ende ist die Sache wohl ganz einfach: auch die unseriösen Bildungsanbieter bringen Teilnehmer in die Prüfung, und damit Geld in die Kassen. Keiner der Kämmerlinge sieht daher einen kurzfristigen Grund, die verbreiteten zweifelhaften Praktiken abzuschaffen – zumal Durchfaller erneut Umsatz bringen, wenn sie es nämlich zum zweiten Mal versuchen. Daß ein wenig Qualität sich langfristig auszahlt, wird indes nicht gesehen – die für öffentliche Stellen typische Kurzsichtigkeit.

Der BWL-Bote wünscht dennoch allen Prüfungsteilnehmern morgen und übermorgen viel Erfolg und hofft auf rege Debatten im Forum. Wir werden die Kammern wie gewohnt kritisch begleiten, auch wenn sie das nicht immer zu schätzen wissen. Über das QM-Formular auf der Zingelseite dürfen übrigens Lehrgangsträger und Dozenten beurteilt werden. Das war schon oft der Anlaß für kritische Botenartikel an dieser Stelle.

Links zum Thema: Forum für Betriebswirtschaft | »Geprüfter Technischer Betriebswirt«: massive Probleme mit der Herbstprüfung 2008 | Gescheiterte TBW-Prüfung: die Nullnummer | Fehlerzusammenfassung zur Herbstprüfung »Geprüfter Technischer Betriebswirt« | TBW-Prüfung: Ungleichbehandlung durch die Industrie- und Handelskammern | IHK-Prüfungen: die neue »Hilfsmittelliste« | Bestehensquoten in IHK-Prüfungen: Nepper, Schlepper, Bauernfänger... | Rechnungswesen in zwei Tagen: der Turbo-Lift zum Erfolg? | Unseriöse Lehrgangsträger: Die »Study-Tech«-Heilsversprechen | Gibt es Titelmühlen im Bereich nichtakademischer Fortbildungen? | »Auffällig geworden«: wie der DIHK auf Beschwerden reagiert | Lehrgangs-Beurteilungsbogen (interne Links)


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