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Marketing: wie man intelligente Marktsegmentierungen aufbaut | ||||||||||||||||||||||
Marktsegmentierung ist die Kunst, einen heterogenen Gesamtmarkt in handhabbare Teilmärkte aufzuteilen, für die konkrete Marketing Mix Strategien formuliert und praktisch durchgeführt werden können. Dies ist erforderlich, da fast niemand den ganzen Markt zugleich bedienen kann. Basis der Marktsegmentierung ist die Marktforschung. Die bei dieser Aufteilung genutzten Abgrenzungskriterien heißen Segmentierungsvariablen. Deren Wahl ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die intime Marktkenntnis erfordert. Schauen wir uns mal ein kurzweiliges Beispiel an:
So sind Segmentierungsvariablen wie geographisches Gebiet, Berufsstatus oder Alter der Zielgruppe verbreitet, aber oft trivial. Kann man noch eindeutig nach Geschlecht oder nach Bundesland abgrenzen, so ist die Unterteilung in Konsumenten oder Unternehmer nach §§13, 14 BGB oft für Zwecke des Marketings schon zu unscharf und kaum noch brauchbar, weil die diesbezüglichen Konsummuster einander oft ähneln. Das ist noch stärker bei der ebenfalls oft genutzten Abgrenzungsvariable "Alter": diese taugt kaum mehr zur Definition segmentspezifischer Strategien, denn das Alter sagt wenig über das Konsumverhalten aus. Dies tut das sogenannte Lebensstadium viel besser: So untersucht das seit Jahrzehnten bekannte Lebensstadium-Konzept das Konsummuster von Konsumenten in Abhängigkeit von wichtigen persönlichen Lebensumständen, die einer typifizierenden Betrachtung unterzogen werden können. Das Alter in Jahren spielt hier kaum eine Rolle. Stattdessen werden Lebensumstände, die das Nachfrageverhalten beeinflussen, betrachtet. Hierbei muß nicht jede Person während des Lebens durch alle Stadien gehen, aber alle Stadien sind jederzeit in der Gesellschaft vertreten, repräsentieren also aktive Marktsegmente:
Quellen: Mit Änderungen und Anpassungen aus William D. Wells and George Gubar: "Life-Cycle Concepts in Marketing Research", in: "Journal of Marketing Research", November 1966, S. 362; weiterhin verwendet: Partick E. Murphy and William A. Staples: "A Modernized Family Life Cycle", in: "Journal of Consumer Research", June 1979, S. 12ff. Bedeutsam ist hier, daß bestimmte typische Konsummuster identifiziert werden können, die für die jeweilige Zielgruppe typisch sind. In Maßnahmen der Marktforschung braucht also nicht nach dem Geburtsjahr gefragt zu werden. Viel wichtiger ist, nach Partnerschaft, Kindern und Immobilienbesitz zu fragen, denn dies determiniert erwartungsgemäße Kaufmuster. Auf diese können dann Maßnahmen der Produkt-, Distributions- oder Kommunikationspolitik gerichtet werden. Links zum Thema: QM im Einzelhandel: der Kunde an der kurzen Wertkette | Marketing: die grundlegende Gütertypologie | Marketing: ein Beispiel für eine gütertypologisch begründete Diversifikationsstrategie | Hinweise zu komplexen Marketing-Aufgaben | Marketing, das ungeliebte Fach. Aber warum? | Skript zur Marktsegmentierung (interne Links) Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Marketing" (Leitstichwort), "Marketing Mix", "Marktforschung", "Marktsegmentierung". [Manuskripte]: "Marktanalyse und Käuferverhalten.pdf", "Marktforschung.pdf", "Marktsegmentierung.pdf". |
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Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
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