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Leserzuschrift vom 19.02.2007

zu unseren diversen (bisweilen kritischen) Artikeln über das Bildungsgewerbe

Absender: Peter Manekeller

Der folgende Leserbrief erreichte uns am 19. Februar. Obwohl der Absender sich nicht genau auf einen bestimmten Artikel im BWL-Boten bezieht, scheinen Beiträge wie der über die Kuh im Klassenzimmer oder auch der Artikel über Handys, Quake und BWM der Auslöser dieser Zuschrift gewesen zu sein. Eine pauschale Kritik an Lehrgangsteilnehmern war nie beabsichtigt und ist meiner Ansicht nach auch nie geäußert worden; anscheinend wird es aber nicht immer so empfunden. Wir geben den Text hier unverändert und ungekürzt wieder:

sehr geehrter herr zingel,

ich befinde mich gerade in einem buchhalterkurs der durch die arge finanziert ist. im rahmen meiner ausbildung bin ich auf ihre internetseiten gestoßen und war sofort begeistert, seit her lese ich den bwl-boten und den spatz sehr gerne, ihre bücher zur buchhaltung habe ich selbstverständlich auf meinen rechner kopiert, sie sind spitze.

es stört mich allerdings ihre allgemeine kritik an der qualität der lehrgangsteilnehmer an solchen weiterbildungsmaßnahmen. ich habe keinen klassischen unterricht bei meiner maßnahme, ich habe einen satz fotokopien der in module aufgeteilt ist, probleme löse ich durch hilfe im internet, unser betreuer löst zwar auf anfrage ein problem aber er erklärt nichts. das lernmateril ist schlecht, die materie schlecht erklärt, weshalb ich dankbar für ihre bücher bin. was die disziplinlosigkeit vieler teilnehmer angeht bin ich ihrer meinung, wenn es um unpünktlichkeit geht und essen/trinken während der lernphasen, es ist unangenehm wenn ich mit der fettigen rechnertastatur arbeiten muß welche mein vorgänger hinterlassen hat. solche dinge sind einfach unkollegial.

andererseits denken sie mal an die perspektive des teilnehmers, es gibt nur begrenzte arbeit, die ausbildung ist schlecht in meiner besuchten einrichtung, das gelernte wird nach diesem kurs nicht mehr angewendet weil die arbeit um es zu vertiefen nicht da ist, praktika die diesem kurs folgen haben mit dem gelernten nichts gemein, praktikanten sind nur kostenlose arbeitssklaven. es wird im grunde etwas gelernt um es zu vergessen, wofür sich dann quälen? das sie als motivierter lehrer dann der leidtragende sind ist schade, aber es trifft immer den der an der front kämpft, für die argen sind wir arbeitslosen nur lästige kunden die regelmäßig in maßnahmen abgeschoben werden um aus der arbeitslosenstatistik rauszufallen. daneben gibt es denkbar schlechte bildungseinrichtungen, ich wundere mich, daß diese einrichtungen von den argen so gar nicht übertrüft werden schließlich verlangen diese einrichtungen "gute" preise für ihr mieses angebot. die argen schicken auch viel geld nach berlin zurück, so daß eine wirklich tragbare aus- und weiterbildung gar nicht gewährleistet sein kann.

ein anderes problem ist, daß es uns niemand sagt wie man lernt, jeder "wurschtelt" für sich, rückmeldungen zu den abgegebenen aufgaben oder klausuren sind eher mäßig, so daß eine gezielte lernkontrolle für den teilnehmer nicht wirklich erfolgt, die qualität der ausgegebenen zertifikate nach dem kurs haben keinen wert, sie sind letzlich nur bescheinigungen dafür, daß man mal etwas getan hat was beruflich sinn machen soll aber keinen wert hat. viele "dozenten", heutzutage erhöht sich jeder selbst zum dozenten, sind unmotiviert und für eine lehrtätigkeit ungeeignet. vielleicht denken sie bei ihrer kritik auch mal an die andere seite.

mit freundlichem gruß

peter manekeller

ps. es würde mich interessieren, wie sie sich motivieren und wie sie es schaffen soviel literatur zu erarbeiten, hat ihr tag vielleicht 25 stunden?

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers des BWL-Boten wieder und werden nur mit Absender- bzw. Verfasserangabe veröffentlicht. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung oder ungekürzte Veröffentlichung einer Leserzuschrift.

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