Ein bislang wenig beachteter Aspekt für die Ursache des durch das Treibhausgas Kohlendioxid verursachten globalen Klimawandels ist der Genuß von kohlensäurehaltigem Mineralwasser. So teilt der Interessenverband des deutschen Mineralwassers mit, daß der Umsatz um fast 25 Prozent gestiegen ist.
Und das ist unerhört, wenn gleichzeitig Firmen mit nur 1 Prozent Umsatzsteigerung von klimaschädlichen Produkten bereits am Treibhausgasemissionshandel teilnehmen. Alle führenden Klimaforscher sind sich darüber einig, daß dies ein unhaltbarer Zustand ist, da ökologisch verantwortungsbewußte Chefs von Kraftwerken, Zement- und Ziegelfabriken ihre Anlagen zum Schutze des Klimas bereits schließen.
Auch die Mineralwasserindustrie darf sich der bevorstehenden Klimakatastrophe nicht verschließen. Sie muß zur Kenntnis nehmen, daß im Nordpolargebiet schon keine Pinguine mehr gesichtet werden und der Eisbär in der Antarktis überhaupt nicht mehr anzutreffen ist. Selbst der afrikanische Tiger ist in die noch kalten Regionen Sibiriens abgewandert. Wo bleiben die Proteste von Greenpeace? Will Greenpeace sein Mineralwasser trinkenden Spender schützen? Mit der Aktion "Klimaschutz statt Champagner" war Greenpeace jedenfalls nicht so zimperlich.
Der Verkauf von kohlensäurefreiem Mineralwasser muß umgehend in den Treibhausgashandel einbezogen werden, meint das Institut für nachhaltig ökologischen und klimaneutralen Lebenswandel (INÖKL). Denkbar ist ein System, wonach der Konsum kohlensäurefreier Getränke mit Klimapunkten auf der Flasche belohnt wird. Diese Punkte könnten z. B. auch mit den Biotopwertpunkten beim Hausbau verrechnet werden, aber nur wenn ein klimafreundliches Passivhaus errichtet wird, so der Sprecher einer Naturschutzbehörde.
Ein Problem gilt es indes noch zu lösen. Zur Herstellung von kohlensäurefreiem Mineralwasser muß das Kohlendioxid aus dem Sprudelwasser entfernt werden. Um die Klimaschutzziele dann nicht zu gefährden, darf es dann aber nicht einfach in die Atmosphäre geblasen werden, denn das würde den Treibhauseffekt zusätzlich anheizen.
Dem Vernehmen nach hat aber der Nachhaltigkeitsrat bereits ein fünfzigköpfiges Kompetenzteam aus führenden Wissenschaftlern und Umweltverbänden gebildet, die mit Unterstützung der Computer des Klimarechenzentrums an der Lösung dieses Problems arbeiten sollen.
D. Reeg