Der kostenlose Newsletter der BWL CD © Harry Zingel 2001-2009 |
Mehr wissen, mehr können, mehr sein! |
Startseite | Copyright | Rechtschreibung | Link mich! | Impressum | Blog | |
IHK-Fortbildungen: Große Unterschiede bei den Prüfungsgebühren | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vor einiger Zeit haben wir spekuliert, daß die Industrie- und Handelskammern eigentlich gar keine Fortbildungen mehr anbieten wollen oder können, sondern nur noch Prüfungen. Dafür spricht nicht nur das Fehlen jedweden Marketings, sondern auch die bisweilen nachgerade unverschämte Preispolitik der Kammern bei den Prüfungsgebühren. Eine Umfrage im Forum für Betriebswirtschaft förderte Erstaunliches zutage.
Was rechtfertigt solche Preisunterschiede, wo die Prüfungsaufgaben doch zentral erarbeitet werden, also die Lizenz an den Aufgaben überall dasselbe kosten dürfte? Da stoßen die vielen Fehler in Aufgaben und bisweilen sogar aus der Wikipedia geklaute Lösungsvorschläge besonders bitter auf. Es wäre Zeit mal zu fragen, wo das viele Geld eigentlich bleibt, denn bei sagen wir mal 20 Teilnehmern je durchschnittlich 500 Euro kommen schon 10.000 Euro pro Prüfung und Lehrgang zusammen. Die Kammern argumentieren, dies sei noch nichtmal eine Vollkostenrechnung. Die Prüfungsgebühren, so heißt es aus Hamburg, würden die Kosten des Prüfungsverfahrens nicht decken, so daß Beitragsgelder zusätzlich herangezogen würden. Was diese Kosten verursacht, wurde indes auch nicht offengelegt, denn typische Prüferentgelte liegen bei ganzen vier Euro pro Stunde. Ja, richtig gelesen, vier Euro. Gewiß, ein Prüfer ist ehrenamtlich tätig. Ein großer Kostenposten ist er aber auch nicht. Auch die Aufteilung der Gebühren bei teilweiser Wiederholung einer Prüfung ist regional sehr unterschiedlich. Einige Kammern dritteln, andere machen anscheinend völlig willkürliche Preise. Einige Gebührenordnungen, die uns ins Haus flatterten, sind mehrere Seiten lang und unübersichtlich wie ein Gebührenverzeichnis einer Telefongesellschaft. Für den Kammerteilnehmer ergibt sich hier eine offensichtliche Konsequenz: nicht nur die Qualität der Lehrgänge sollte vorher sorgfältig abgewogen werden, sondern auch die Prüfungsgebühren müssen in den Preis- und Leistungsvergleich einbezogen werden. Es wird empfohlen zu versuchen, eine verbindliche Aussage über die Höhe der Prüfungsgebühren schon bei Beginn des Lehrganges zu verlangen. Es sollte ggfs. auch möglich sein, den Lehrgang an einem Ort zu machen und die Prüfung möglicherweise nur aus Kostengründen ganz woanders. Es wäre interessant zu erfahren, ob die Kammern dies zulassen, oder versuchen, ihre doch bisweilen schwer nachvollziehbare Preispolitik durch Verbote und Einschränkungen aufrecht zu erhalten. Links zum Thema: Bildungspolitik: warum die Kammer-Kurse so drastisch verfallen | Industrie- und Handelskammer: Marketing ist nicht alles... | Prüfungsgebühren-Umfrage »Geprüfter Betriebswirt« | Prüfungsgebühren-Umfrage »Geprüfter Technischer Betriebswirt« | Die Kämmerlinge und die Wikipedia: unbelegte Quellen in IHK-Prüfungen! | Prüfungsausschüsse: kostenlos oder umsonst? (interne Links) |
© Harry Zingel 2001-2008
Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
Zurück zur Hauptseite: http://www.bwl-bote.de