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Volkswirtschaftliche Grundlagen: Entstehung, Verwendung, Verteilung | ||||||
In den meisten betriebswirtschaftlichen Aus- und Fortbildungen, und natürlich im Studium der Betriebswirtschaft, muß man sich zunächst auch mit volkswirtschaftlichen Grundlagen herumschlagen. Besonders beliebt ist hier die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, die in vielerlei Hinsicht einer unternehmerischen Rechnung ähnelt. Wie so oft kann es auch hier nicht schaden, sich die Dinge zunächst mit Hilfe einer Visualisierung zu verdeutlichen. Das fördert das Verstehen und den Prüfungserfolg. Zunächst ist wichtig zu wissen, daß die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR), die sich mit der Bruttosozialproduktrechnung befaßt, in die Entstehungsrechnung, die Verwendungsrechnung und in die Verteilungsrechnung unterteilt wird. Die Entstehungsrechnung betrachtet, wo das Bruttosozialprodukt entsteht, die Verwendungsrechnung betrachtet, wer es wofür nutzt und die Verteilungsrechnung, wohin es am Ende fließt. Akteure sind zunächst (in der grundlegenden Fassung des Modells) der Staat, die Haushalte und die Unternehmen. Das kann man sich am besten einfach mal skizzieren:
Hierbei ist nur wichtig zu wissen, daß es übereinander steht addiert werden muß und was direkt nebeneinander steht gleich ist. Die Skizze läßt sich daher vertikal in der Summe und horizontal in der Definition lesen: das ist anschaulich und spart viel theoretische Lektüre. Fangen wir mal links an: zum Bruttosozialprodukt (BSP) tragen der Staat und die Unternehmen bei (linke Spalte). Der Beitrag der Unternehmen wird ausdifferenziert, indem man einfach die nächste Spalte rechts anschaut: Produktion von Konsumgütern, von Investitionsgütern und von Vorleistungsgütern für den Staat. Vorleistungsgüter sind dabei Produkte, die kein privates Unternehmen braucht – wie zum Beispiel militärisches Gerät. Der Beitrag des Staates zum Wert aller gesamtwirtschaftlich erzeugten Güter und Leistungen besteht nur in Löhnen und Personalsusgaben (unten links in der Skizze). Die Verwendungsrechnung (in der Mitte) betrachtet, was mit diesen Komponenten des BSP geschieht. Hierzu genügt es, die Skizze einfach weiter nach rechts zu lesen: Die privaten Konsumgüter dienen dem privaten Konsum. Die privat erzeugten Investitionsgüter dienen zum Teil der privaten Investition, zum Teil aber auch der Investition durch staatliche Stellen. Staatliche Investition und staatliche Vorleistungskäufe zusammen sind die staatlichen Sachausgaben. Löhne und Personalausgaben des Staates sind der staatliche Beitrag zum BSP; dieses plus ein Anteil der Vorleistungskäufe sind der Staatsverbrauch. Staatsverbrauch und Staatsinvestition sind der Staatshaushalt: so übersichtlich kann das sein! In der Verteilungsrechnung schließlich wird betrachtet, wer das BSP am Ende erhält. Indirekte Steuern minus Subventionen plus Direkte Steuern minus Transfers ergeben zusammen die Nettoübertragung an den Staat – die meist nicht reicht, den Staatshaushalt zu finanzieren. Die Differenz ist das Haushalts-Defizit ("HH-Defizit"). Dieses wird in der Regel vom privaten Sektor aufgebracht, z.B. durch Neuverschuldung des Staates. Wer diese fundamentalen Zusammenhänge verstanden hat, kommt mit volkswirtschaftlichen Fragestellungen gleich viel leichter klar. Links zum Thema: Die Geldmengendefinitionen, oder was man vor uns verheimlichen will | Technische Fußnote für Web-Designer (interne Links) Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Geldmenge", "Inflation". [Manuskripte]: "VWL Skript.pdf". [Excel]: "BSP-Rechner.xls". |
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Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
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