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Von der Unterdrückung der Frau, oder warum alte Märchen nicht sterben dürfen | ||||
Immer wieder hört man von der angeblichen Unterdrückung der Frau, doch was oft wiederholt wird, wird durch häufiges Nachplappern auch nicht wahrer. Die Vorherrschaft des weiblichen Eros war nie in Frage gestellt. Wir leben längst in einem Matriarchat, ganz gleich, ob dies latent oder manifest sei. Schauen wir mal nach, weshalb:
Kaum Frauen in der Führung – wirklich nicht?Die Vertreter der Unterdrückungshypothese argumentierten, es gebe kaum Frauen in Führungspositionen. Statistisch stimmt das gewiß, auf Vorstands- und Aufsichtsratssitzen sind Frauen wirklich selten zu finden und an der Spitze von Staaten noch viel weniger. Doch die Statistik ist, wie wir seit Winston Churchills angeblichem Ausspruch wissen, die moderne Form der Lüge, so auch hier: viele Männer sind nämlich schwach, und das heißt, schwanzgesteuert. Sie kontrollieren nicht ihre Sexualität, sondern werden von ihrer Sexualität kontrolliert. Sie machen daher, was ihnen Sex einbringt und unterlassen, was zur Verweigerung von Sexualität führen könnte. Sie handeln für ihre Frauen, die sie mit Sex für ihre Verhaltensweisen belohnen. Frauen wählen aus und weisen zurück, zum Beispiel die Erfolglosen, die keine materielle Versorgung der Nachkommenschaft versprechen. Daß viel mehr Männer als Frauen in der politischen und wirtschaftlichen Führung sitzen heißt also nicht, daß Frauen dort keinen Einfluß hätten – ganz im Gegenteil: als "nahestehende Parteien" leiten sie oft die Unternehmen vom Rücksitz aus. Ja, aber die Gewalt gegen Frauen......ist geradezu ein Musterbeispiel eines Beweises für unsere These, denn gerade weil viele Männer schwach und damit den Frauen unterlegen sind, wissen sie sich oft nicht anders zu helfen, als Gewalt auszuüben. Es schlägt bekanntlich nur zu, wer keine Sachargumente mehr ins Feld führen kann. Männer also, die ihre Frauen schlagen, oder schlimmer noch, undifferenziert Gewalt gegen Frauen ausüben, zeigen damit im Grunde nur ihr eigenes gesellschaftliches oder wirtschaftliches Versagen – und also im Umkehrschluß die tatsächliche gesellschaftliche Vorherrschaft der Frauen. Wir leben also in einer faktisch von Frauen beherrschten Welt, auch wenn dies an der Oberfläche nicht sehr sichtbar zu sein scheint. Besonders die Vergewaltigung ist ein Beweis hierfür, denn Männer stehen bekanntlich ständig unter Strom, während Frauen ihre sexuellen Bedürfnisse viel besser unter Kontrolle haben. Mit genau diesem Druck aber leiten und beherrschen Sie die Männer, die dem Druck manchmal nicht standhalten – und sich mit Gewalt holen, was ihnen nicht gegeben wird. Das aber ist bekanntlich nicht nur ein schwerer Verstoß, sondern eben auch ein Beweis für meine These der männlichen Schwäche. Das soll Gewalttaten natürlich in keiner Weise rechtfertigen, sondern nur ihren Hintergrund erhellen. Und die Unterdrückung der Frau in den arabischen Staaten?Auch hier bestätigt sich unsere These, aber man muß selbst in ein solches Land reisen, und das muß man als Frau tun, denn als Mann bekommt man die Frau des Hauses in aller Regel nicht zu sehen, hat also auch kein Urteil aus erster Hand. Eine mir sehr nahestehende Frau hat aber mit eigenen Augen gesehen, daß die Ehefrau eines guten Freundes im Yemen im Hause die weitgehend uneingeschränkte Macht ausübte. Ich kann selbst bezeugen, daß sie ihren Mann drei Mal hintereinander in den Markt schickte, bis er endlich das Richtige eingekauft hatte, denn Frauen sollen sich ja nicht draußen zeigen (oder wenn, dann nur tief verschleiert). Während es sicher zutrifft, daß Frauen in vielen arabischen Staaten in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung treten, so tun sie dies um so mehr im eigenen Hause und in der eigenen Familie. Wir beobachten also keine Unterdrückung, sondern eine Rollenverteilung. Das mag man in Westen mißbilligen, wo Rollentausch zum gesellschaftlichen Paradigma geworden ist, aber man sollte es trotzdem nicht ignorieren. ...in Wirklichkeit eine Unterdrückung der MännerIch kann aus eigener aktiver Erfahrung bestätigen, daß es in Südägypten und im Nordsudan sehr viele Homosexuelle gibt, von denen die meisten aber vermutlich nicht "wirklich" schwul sind, sondern nur aufgrund der gesellschaftlichen Gegebenheiten homosexuelle Verhaltensweisen zeigen, die verschwinden, sobald Sex mit Frauen zur Verfügung steht. Im konservativ islamischen Süden des Nillandes ist nämlich Sex vor- und außerhalb der Ehe kaum möglich, außer mit Ausländerinnen, die sich willig insbesondere den schwarzen Sudanis hingeben. Hier aber bestätigt sich genau unsere These, denn die Verfügbarkeit von Sex nur innerhalb des sozialen Rahmens hält genau dieses gesellschaftliche Machtgefüge und damit die indirekte Herrschaft der Frauen aufrecht. Die Verfügbarkeit ausländischer Frauen, die durch ihre Andersartigkeit noch einen zusätzlichen sexuellen Reiz ausüben, stellt damit eine indirekte Gefahr für traditionelle Machtstrukturen dar, was dem islamischen Fundamentalismus Auftrieb gibt. Die Rolle des Sex als gesellschaftliche TriebfederEs ist gewiß kein Zufall, daß wir im Westen (ganz anders als beispielsweise in Schwarzafrika) die Sexualität dämonisiert und tabuisiert haben, denn sie ist die wahre Triebfeder gesellschaftlicher Machtstrukturen, und beim Menschen wählt, wie bei vielen Primaten, das Weibchen aus. Die Macht, auszuwählen und abzuweisen, ist aber die wahre Herrschaftsposition und damit der Grund meiner These, daß wir in Wirklichkeit in einem Matriarchat leben, und dies auch schon immer so gewesen ist. Diese wenngleich oft auch indirekte aber doch stets unangefochtene Herrschaft des weiblichen Eros ist um so ausgeprägter, je monogamer eine Gesellschaft ist, weil die Zurückweisung für den Mann dann schlimmere Folgen hat. Scheidungsopfer, bevorzugt männliche, wissen was ich meine. Es wundert daher nicht, daß die Monogamie im Westen in aller Regel von den Frauen eingefordert wird, die sich von ihren Männern trennen, wenn sie ihrerseits ihrem genetischen Impuls folgen und sich polygam verhalten, sprich Affären neben der Ehe haben – denn sie haben damit nicht nur ihre Frau hintergangen und ein Vertrauensbruch begangen, was wir nicht leugnen wollen, sondern sich eben auch der faktischen Machtausübung entzogen. Sie werden gleichsam unkontrollierbar – und müssen daher mit den rechtlichen Mitteln des Scheidungsrechts wieder unter Kontrolle gebracht werden. Sex und Macht, oder von nackten TatsachenEs ist daher nicht verwunderlich, daß jede Revolution auch immer eine sexuelle Seite hat. Die Schamgrenze des Menschen ist nicht gottgegeben, und auch nicht genetisch prädeterminiert sondern wird in jeder Epoche neu festgelegt – und zwar von der herrschenden Kaste. Wer das nicht glauben mag, schaue sich im berühmten Stundenbuch des Herzogs von Berry das Februar-Blatt an: die Bauern haben ihre Genitalien gänzlich entblößt und wärmen sich am Feuer, aber die vornehme Dame im Vordergrund hebt nur ganz schamhaft ein ganz klein wenig ihren Rock. Gewiß kein Zufall! In dem Maße aber, in dem Schamhaftigkeit und Vermachtung der Sexualität wirksame Paradigmen sind, wird die Herrschaft des weiblichen Eros zementiert. In Gesellschaften, die diese Schamhaftigkeit nicht kennen, und ich spreche aus eigener Erfahrung, sieht es anders aus, denn verweigert eine Frau sich ihrem Mann, findet er viel leichter eine Geliebte – oder nur, was man hier einen "One Night Stand" nennen würde. In dem Maße aber, in dem dies gesellschaftlich auch akzeptiert ist, entfällt die durch Gewährung oder Entzug von Sexualität ausgeübte indirekte Macht, die ich als faktisches Matriarchat bezeichne. Es kann daher postuliert werden, daß die oberflächliche Lustfeindlichkeit unserer Epoche gerade der Zementierung weiblicher Macht dient. Wenn die EU-Kommission "sexistische Klischees" sogar aus der Werbung verbannen will, dann stützt dies gerade die Vorherrschaft des weiblichen Eros. Auch wenn das den ungewählten Komissaren der undemokratischen EU-Defactoregierung möglicherweise nicht voll bewußt ist. Der gesellschaftliche RelativismusIch werte hier nicht, und äußere mich nicht dazu, was gut oder schlecht ist, denn das ist nicht Zweck dieses Artikels. Ich spreche nur in meiner Eigenschaft als Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler. Der Leser mag aber darüber nachdenken, daß selbst in unserer eigenen Vergangenheit einst ganz andere Spielregeln gegolten haben: den Griechen galt die schwule Knabenliebe bekanntlich als die höchste Form des Eros – heute ist dies ein ziemlich direkter Weg ins Gefängnis, wo die Kindersex-Täter den untersten Platz in der Knasthierarchie einnehmen. Der Römische Kaiser Hadrian, 76-138 n.Chr., Kaiser 117-138 n.Chr., baute einem seiner Lustknaben bekanntlich sogar eine riesige Villa, die man bis heute im Rom besichtigen kann (die "Villa Adriana", übrigens mit guter Aussicht auf den Vatikan, ja, eine Ironie der Geschichte sozusagen). Es ist also nicht gottgegeben, was wir heute im Strafgesetzbuch lesen, sondern eine gesellschaftliche Konvention. Nur daß es als unfein gilt, über den eigenen Tellerrand zu gucken, jedenfalls in dieser Hinsicht. Das freilich kümmert mich wenig, denn ich konnte das Denken noch nie unterlassen. Auch auf die Gefahr hin, daß ich damit kollektive Denkverbote verletze. Basierend auf einer Erstveröffentlichung auf meiner privaten Homepage in http://www.zingel-online.de. Links zum Thema: Political Correctness: Wie mit "korrigierter Sprache" Herrschaft ausgeübt wird | "Zu Risiken und Nebenwirkungen...": Mit Political Correctness aus der Krise | Zur Theorie der "Schweigespirale": über das Entstehen totalitärer Strukturen (interne Links) Literatur: Longnon, Jean und Cazelles, Raymond, "Die Très Riches Heures des Jean Duc de Berry im Musée Condé Chantilly", Vorwort von Millard Meiss, Prestel, München 1989, ISBN 3-7913-1717-2. |
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