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Materialwirtschaft: wie stellt man eine Mengenübersichtsstückliste auf? | ||||||
Auf unseren vorigen Artikel über Stücklisten und Gozintographen erhielten wir mehrere geradezu verzweifelte Anfragen von Lesern, die sich mit der Aufstellung der Mengenübersichtsstückliste herumschlagen (müssen). Die Mengenübersichtsstückliste ist die Stückliste, aus der nur die zu beschaffenden bzw. bereitzustellenden Mengen hervorgehen, nicht aber die Zusammensetzung der einzelnen Komponenten. Die Mengenübersichtsstückliste ist daher ein Dokument des Einkaufes, und wird einfach durch Ausmultiplizieren gebildet. Das scheint schwerer zu sein als es auf den ersten Blick den Anschein hat: Grundsätzlich ist eine Strukturstückliste eine Stückliste, die auf der untersten Ebene nur Rohstoffe hat. Das ist die theoretische Definition. Da kaum ein Betrieb aber mehr die ganze Wertkette abdeckt, werden als Strukturstückliste auch diejenigen Stücklisten bezeichnet, die nur den ganzen betrieblichen Prozeß abbilden, auf deren unterster Ebene also nur die Rohstoffe oder benötigten Kaufteile zu finden sind. Das Beispiel links, das identisch mit der E1-Stückliste aus dem Artikel von gestern ist, ist eine solche Strukturstückliste. Wie ermittelt man hier den Primärbedarf? Schauen wir uns das am Beispiel des Rohstoffes R1 an: der kommt drei Mal vor. Ein Mal ganz unten, ein Mal in der zweitobersten Produktionsebene und ein Mal in der obersten Produktionsebene. Es müssen also drei Teilbedarfsmengen zu einem Primärbedarf addiert werden:
Insgesamt sind also in jedem E1 4 + 1 + 6 = 11 Einheiten R1 enthalten. Die Teilmengen werden von unten nach oben ausmultipliziert und dann addiert. Und so geht das für alle Bedarfsmengen:
Diese Methode der Bildung von Primärbedarfsmengen ist eigentlich einfach und übersichtlich, wenn man sie sich einmal klargemacht hat. Das freilich erfordert ein wenig Fleiß und Mühe, aber ohne Fleiß kein Preis. Sie wissen schon, zum Erfolg gibt es keinen Lift. Man muß immer die Treppe benutzen... Wenn Sie einen ordentlichen Dozenten haben, dann zeigt der Ihnen übrigens auch, wie man sowas in einer Programmiersprache macht, zum Beispiel in SQL oder C++, denn kein Mensch macht das manuell. Außer in Klausuren, versteht sich, aber am Ende lernt man ja für die betriebliche Wirklichkeit, oder? Links zum Thema: Materialwirtschaft: Fallstricke zwischen Stückliste und Gozintograph | Industrielle Disposition | Methoden der Bestellmengenplanung | Wahl des richtigen Lehrgangsanbieter: was macht einen guten Dozenten aus? (interne Links) Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Bedarfsplanung", "Disposition", "Gozintograph", "Material", "Materialwirtschaft", "Produktionscontrolling", "Stückliste". [Manuskripte]: "Bestellmenge.pdf", "Disposition.pdf". |
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Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
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