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Am Fuß der Treppe zum Erfolg: Hinweise zur langfristigen Prüfungsvorbereitung | ||||
Eine gute Prüfungsvorbereitung beginnt keinesfalls erst, wenn das Finale schon in Sichtweite gekommen ist. Sie beginnt schon, wenn überhaupt nur über die Möglichkeit, sich dem Finale zu stellen, nachgedacht wird. Das ist viel früher – in aller Regel schon am Beginn der eigentlichen Lehrveranstaltung. Wer also diesen Sommer oder Herbst mit einem neuen Lehrgang beginnen will, sollte die nachfolgenden Ratschläge beherzigen.
Die wenigsten Prüfungsteilnehmer gehen die Prüfungsveranstaltung ohne vorherige Aus-, Lehr- oder Fortbildungsveranstaltung an. Auch wenn der finale Prüfungserfolg primär immer Sache des Teilnehmers (und nicht anderer Personen) ist, so hat die Wahl des richtigen Bildungsveranstalters doch einen wesentlichen Einfluß auf den potentiellen Prüfungserfolg. Ein schlechter Bildungsanbieter kann eine Prüfung regelrecht verhageln. Einige elementare Grundregeln können helfen, den richtigen Veranstalter zu finden. Zunächst kann ein Bildungsveranstalter öffentlich oder privat sein. Die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern und die Universitäten und Fachhochschulen sind beispielsweise öffentliche Veranstalter, auch dann, wenn – wie im Fall der Industrie- und Handelskammern – Fortbildungsgänge bezahlt werden müssen, also nicht beitrags- oder steuerfinanziert sind. Akademische Bildungsveranstaltungen vertreten bisweilen noch immer den Standpunkt, sie seien allesamt identisch. Das ist falsch. Auch deutsche Universitäten und Fachhochschulen unterliegen einem Ranking, das jedoch bisweilen inoffiziell ist. Es ist daher schwerer für den Teilnehmer, eine Universität mit gutem Ruf im jeweiligen Fach zu identifizieren, weil es nur eine Art Informationsschwarzmarkt gibt. Die jeweilige Einschätzung der Abschlußzeugnisse durch die Personalverantwortlichen in den Betrieben ist jedoch ein gutes Defacto-Maß für deren Marktwert. Private Bildungsveranstalter gibt es in den verschiedensten Rechtsformen. Den meisten ist eigen, daß sie gewinnwirtschaftlich organisiert sind. In aller Regel sind sie jedoch auch von öffentlichen Fördermitteln abhängig. Das ist keine gute Kombination. So müssen viele private Bildungsinstitutionen radikal sparen, weil Fördermittel gekürzt werden. Sie zahlen dann oft nur noch Stundenhonorare an ihre Dozenten im Bereich von 8 bis 15 Euro (!). Es wundert nicht, daß dafür keine guten Mitarbeiter zu binden sind. Andere machen unseriöse Werbeversprechen. Wer immer behauptet, Teilnehmer in ganzen 22 Tagen (oder bald sogar nur 19 Tagen!) mit weit überdurchschnittlichen Erfolgsquoten auf den höchsten Fortbildungsabschluß, den die Industrie- und Handelskammern zu vergeben haben vorbereiten zu können, ist nach Ansicht des Autors dieses Beitrages ein Lügner. Zum Erfolg gibt es keinen Lift, man muß immer die Treppe benutzen. Folgende Ratschläge geben wir Teilnehmern, die sich für eine private Aus- oder Fortbildung entscheiden wollen:
Ein besonderes Kapitel sind Anbieter von Fernstudien: hier sind die Teilnehmer die meiste Zeit auf sich gestellt. Das ist wesentlich härter als eine Präsenzveranstaltung, weil die gegenseitige Unterstützung der Teilnehmer untereinander fortfällt. Zudem machen oft Aufgabenautoren die Skripte und Lehrbriefe, die selbst nicht wirklich wissen, was in den Prüfungen drankommt. Falsche Aufgabenlösungen und zweifelhafte Sachaussagen können die Folge sein. Schließlich: in Internet-Foren findet man oft Postings über die jeweiligen Veranstalter. Diese können sehr aufschlußreich sein. Bedenken Sie aber, daß Bildungsfirmen bisweilen bezahlte Kampfposter (!) beschäftigen, deren einzige Aufgabe es ist, in möglichst vielen Internet-Foren und Gästebüchern positive Meinungen über den eigenen Herren und Meister zu verbreiten und den Gegner schlecht zu machen. Das ist zwar eine höchst unseriöse Werbestrategie, aber leider nicht zu selten – und bisweilen schwer zu erkennen. Links zum Thema: Schülerleistung ist Lehrerleistung: Über die Auswertung von Klausurergebnissen | Wissen, Können und Erkennen, oder von der Treppe, die zum Prüfungserfolg führt | Schwarze Schafe: Hinweise zur Wahl der richtigen Bildungsfirma | Vom Wochenende in den Opportunitätskosten, oder die Zeitnöte der berufsbegleitenden Fortbildungen | FIFO, LIFO und die SGD: veraltete Aufgaben, falsche Lösungen | »Donald Dick«: Porno-Sprache in Übungsaufgaben! (interne Links) Unternehmensregister (externer Link) |
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Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
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