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Aufgabengestaltungen der Vollkostenrechnung, Teil 1 von 2: Wer nichts wird... | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Viele Prüfungsteilnehmer unterschätzen die Vollkostenrechnung, weil sie sie für einfach halten. Die auf der Unterscheidung in Einzel- und Gemeinkosten basierenden Kalkulationsverfahren gelten als simpel und daher wenig prüfungsgefährlich. Doch auch hier ist Mut zur Lücke nicht immer eine gute Idee - wenn die Prüfungslyriker diese Haltung kennen, und entsprechende Aufgaben stellen. Im ersten Teil dieser zweiteiligen Serie stellen wir die Äquivalenzziffernkalkulation vor, Überraschungen inklusive. So sucht, wer eine "klassische" Zuschlagskalkulation erwartet, nach Angaben über Einzel- und Gemeinkosten, sieht aber nur Sterne, nämlich die eines Hotelbetriebes. Was einfach schien, ist auf einmal gar nicht mehr so simpel, denn die Einzelkosten fehlen:
So behauptet der Aufgabentext, daß ein Hotel vier Zimmerkategorien habe, die als "A", "B", "C" und "D" bezeichnet und mit ***, **** und ***** kategorisiert werden. Die Qualität dieser Zimmer werde durch Lage, Ausstattungsmerkmale und Größe bestimmt und als Faktor (willkürlich) wiedergegeben. Für jede Zimmerkategorie gibt es eine Zahl verkaufter Nächte in einer Abrechnungsperiode - zu Gesamtkosten von 140.000 Euro. Von Einzel- und Gemeinkosten ist nicht die Rede. Was nun? Einzelkosten sind bekanntlich Kosten, die einem Produkt individuell zurechenbar sind. In Industriebetrieben aber beispielsweise auch im Baugewerbe sind Rohstoffe und (meistens) auch Lohnkosten (sogenannte Produktivlöhne) dem einzelnen Produkt individuell zurechenbar. Das funktioniert bei vielen Dienstleistern nicht, denn was könnte man der einzelnen Nacht eines Hotelgastes individuell zurechnen, sofern das Hotel sich nicht auf der Rotlichtmeile befindet? Der Prüfungsteilnehmer muß jetzt die oft etwas stiefmütterlich behandelte Äquivalenzziffernkalkulation aus der Kiste holen, denn wo keine Einzelkosten identifizierbar sind, lassen sich nur Gemeinkosten nach Verhältnissen aufteilen. Das aber leistet diese Methode:
Diese Rechenmethode besteht aus den folgenden Rechenschritten, die der kundige Kalkulator günstigerweise wissen sollte:
"Wer nichts wird", so behauptet der Volksmund, "wird Wirt". Daß das nicht ganz stimmt, sehen wir hier, denn diese Methode muß man kennen und können, auch wenn sie in der vorangegangenen Leerveranstaltung oft vernachlässigt wurde. Der zweite Teil dieser gastwirtschaftlichen Grundregel stimmt dafür aber durchaus: "Wer auch das verpaßt, bleibt ewig Gast". Na denn: Prost! Links zum Thema: Engpaß-Rechnung: wo der dicke Hammer hängt | Knallharte Prüfungsfragen zur Break Even Rechnung, Teil 1 von 3 | Teil 2 von 3 | Teil 3 von 3 (interne Links) Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Äquivalenzziffernkalkulation", "Divisionskalkulation", "Kalkulation". [Manuskripte]: "Kalkulation Hotel und Vermietung.pdf", "Lehrbuch der KLR.pdf". [Excel]: "Äquivalenz.xls", "Hotelkalkulation.xls". |
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Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
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