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Gesellschaft: Europas Lebenslüge bröckelt |
Die Geister, die ich rief: nach einem politischen Mord brennen eine Koranschule und eine Moschee, kurz darauf werden Kirchen angezündet. Dann gerät die Polizei bei einer Razzia in einer verdächtigen Wohnung unter Granatenbeschuß, Militär wurde eingesetzt, der Luftraum gesperrt. Was man bisher nur in Nachrichten aus fernen Ländern hört, bricht auf einmal in den Niederlanden aus, gleich nebenan. Die üblen Geister des Bürgerkrieges kommen näher und wir kriegen sie nicht mehr zurück in die Flasche. Von den vielen Tabus und politisch korrekten Denkverboten, mit denen zu leben wir seit frühester Kindheit erzogen werden, ist das von der friedlichen Koexistenz der Völker das am tiefsten verwurzelte und am aggressivsten verteidigte, und wer dagegen zu denken wagt, wird sogleich als Nazi verunglimpft. Dabei sind solche Konflikte in Europa nicht neu: Nordirland, das Baskenland oder Norditalien - Europa ist voller latenter Bürgerkriege. Der im ehemaligen Jugoslawien hat sich zu einem offenen Konflikt mit ungezählten Toten ausgeweitet, und kaum etwas fürchtet Europa mehr als ein Rußland nach jugoslawischem Vorbild. Wir würden, sagen die Europabefürworter, uns durch die Abtretung von Hoheitsrechten und die Einbindung in internationale Bündnissysteme vor einer Wiederholung des zweiten Weltkrieges schützen und übersehen, daß wir ein neues Völkergefängnis errichten, während überall auf der Welt sich künstliche Staatsgebilde aufgelöst haben oder noch in Auflösung begriffen sind. Da ist, was wir jetzt in Holland beobachten, dem angeblich liberalen Musterknaben, ein Schock für alle die die meinten, die Probleme würden verschwinden, wenn man den Kopf in den Sand steckt. Denn wir sitzen offenbar längst auf einem Pulverfaß. So gibt es in Städten wie Hamburg oder Berlin Gegenden, in denen nicht deutsche Gesetze gelten, sondern die Sharia. Von Sippentreue und Ehrenkodex geschützt kann man in manchen Stadtvierteln westdeutscher Großstädte längst ohne deutsche Sprachkenntnisse leben, Klein-Istanbul an der Spree, und glaubt man amerikanischen Geheimdiensten, wurden die Attentate auf das World Trade Center in Deutschland verübt, einem Ruhe- und Rückzugsraum von Terroristen. Was nicht verwundert, haben wir doch einen Innenminister, der einst Rechtsanwalt von Terroristen war, und einen Außen- und einen Umweltminister, die diese einst mehr oder weniger offen unterstützten. Nun wirft die RAF keine Bomben mehr, denn sie ist, wenn auch indirekt, an der Regierung beteiligt, aber obwohl dies mit Islamismus vordergründig nichts zu tun hat, hilft der rote Terror nun den neuen Konflikten auf die Sprünge, durch Liberalismus und politisch korrektes Wegsehen. Doch wer heute den Kopf in den Sand steckt, der knirscht morgen mit den Zähnen: wir hätten wissen können, daß Völker sich nicht vertragen, selbst dann nicht, wenn sie nebeneinander leben, und schon gar nicht, wenn man sie so innig vermischt, wie man es in Deutschland nunmal getan hat. Wir hätten es sogar vom großen Bruder lernen können, dem im Osten wie dem im Westen, denn beide "Supermächte" haben ähnliche Probleme, drüben mit nationalen Minderheiten und hüben mit ethnic minorities, was kaum ein Unterschied ist: schwarz-weiße Ehen gibt es in den Staaten so viele wie deutsch-türkische, nämlich fast keine, und wenn wir nicht endlich einsehen, daß die faktische Gewährung rechtsfreier Räume inmitten einer sogenannten Bürgergesellschaft die Fundamentalisten gerade erst stark macht, dann werden die Nazis bei der Bundestagswahl 2006 auch so viele Stimmen kriegen wie die Sozialdemokraten. In Sachsen haben sie uns dieses Kunststück vorgemacht. Dagegen helfen keine Pässe mit biometrischen Merkmalen, Schilys Lieblingsprojekt, sondern nur die Ängste der Menschen vor politisch-nationalem Identitätsverlust in einem grenzenlosen Europa endlich ernstzunehmen. Wenn wir das Problem der Wanderungsbewegungen aufgrund ungleicher ökonomischer Bedingungen bei offenen Grenzen nicht endlich offen diskutieren, versinken wir in einem Krieg, so einfach ist das. "Kommt die D-Mark nicht zu uns, kommen wir zur D-Mark" hieß es einst in der ehemaligen DDR, und damals verstand das jeder. Jetzt haben die Menschen Angst vor Arbeitsplatzverlust, vor freizügigen Polen oder gar Türken, die schon Schwarzarbeitslöhne als fürstliches Gehalt empfinden, und also Angst vor allem Fremden, ein idealer Nährboden für Rattenfänger aller Art. Das ist eine Zeitbombe, die wir in Deutschland nicht mehr ignorieren dürfen, wollen wir uns weiterhin darauf beschränken, Bürgerkriege im Fernsehen anzuschauen. Links zum Thema: EU-Osterweiterung: nichts zu feiern (interne Links) Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "EU, Organe der", "EU, Tätigkeitsgebiete der", "EU-Recht", "Schengener Abkommen". Literatur: Huntington, Samuel P.: "Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert", München/Wien 1997, ISBN 3-203-78001-1 |
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Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
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