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Wo die nächsten Arbeitsplätze verlorengehen

Obwohl derzeit alle Klimakonferenzen scheitern, kürzlich die in Mailand und zuvor die in Moskau, also das unselige Protokoll von Kyoto wohl nicht in Kraft treten kann, hat der Bundestag am 17. Dezember dennoch den deutschen "Klimaschutz" mit Zertifikatehandel und zentral kontrollierter Planwirtschaft auf den Weg gebracht. Unsere Politiker sind unbestechlich, sie nehmen nichtmal Vernunft an: selbst dann nicht, wenn Nobelpreisträger und Tausende Wissenschaftler gegen die ideologischen Pläne von Rio und Kyoto protestieren und sich inzwischen immer mehr Staaten davon distanzieren.

In der für den Ökologismus nun mal typischen Starrsinnigkeit treibt man statt dessen die Vorbereitungen für den Zertifikatehandel vorwärts. So hat das Bundesumweltministerium eine Liste mit (derzeit) 2.629 einzelnen Anlagen veröffentlicht, deren Betrieb ab voraussichtlich 2005 der staatlichen Totalkontrolle unterliegen soll. Gemäß dem ebenfalls als Entwurf veröffentlichten "Gesetz über den Handel mit Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen" sollen die Eigentümer dieser Anlagen ihre Maschinen nur noch benutzen dürfen, wenn sie zuvor entsprechende "Klimascheine" erwerben - bei Androhung drastischer Strafen bei Mißachtung des Zwangshandels mit Emissionsrechten.

Endlich ist es also geschafft! Deutschland rettet den Planeten - was geht es uns da an, daß ein paar dumme Arbeitsplätze zum Beispiel an diesen Anlagen verlorengehen? Muß es Ihnen nicht auch Ihren Job und Ihre Existenz wert sein, daß man in einem teuren Öko-Experiment einem nichtmal dem Grunde nach erwiesenen Treibhauseffekt nachjagt - der vielleicht sogar ganz gut für das Pflanzenwachstum und damit die Nahrungsmittelversorgung der Welt wäre?

Das Bundesumweltministerium hat die Machtergreifung über unsere Industrie unter Umgehung des Wirtschaftsministeriums erreicht und wird in Zukunft auf dem Umweg über die jahrelang sorgfältig geschürten irrationalen Klimaängste unter Umgehung des Parlamentes bestimmen, wieviel Strom, wieviel Stahl und andere Industriegüter erzeugt werden - eine macht, die in Deutschland zuletzt nur die Planbehörde der ehemaligen DDR hatte, deren Wirtschaftssystem wir hiermit indirekt gänzlich übernommen haben.

Die Horrorvision, die wir geschildert haben, wird also wohl doch Wirklichkeit: Das wird voraussichtlich zwei Konsequenzen haben. Einerseits ist wahrscheinlich, daß mit Emissionsquoten bald mehr Geld zu "verdienen" ist als mit der Produktion nützlicher Güter. Die betroffenen Anlagen werden also vermutlich reihenweise stillgelegt oder ins Ausland verlagert werden, was für die Mitarbeiter in jedem Falle Arbeitslosigkeit bedeutet. Andererseits wird die materielle Produktion auf gesamtwirtschaftlicher Ebene zurückgehen, weil Produktion sich ja nicht mehr lohnt: das vermehrt Importe, die Abhängigkeit von ausländischen Versorgern und erhöht damit das Risiko von Versorgungsengpässen, was man aus der DDR ja auch noch in frischer Erinnerung hat.

Immerhin hat uns die EU-Kommissarin Loyola de Palacio ja schon Energierationierung angekündigt. Das wird durch den Wahnsinn, den man jetzt in die Tat umsetzen will, zweifellos beschleunigt: bei der großen Energiekrise in Kalifornien 2001 haben wir bereits gesehen, wie der Ökologismus die Wirtschaft zersetzt. Das wird jetzt auch in Deutschland im Turbogang versucht. Daß Energieknappheit diesen Sommer schon 15.000 Menschenleben gekostet hat, wollen wir in diesem Zusammenhang nicht vergessen. Eine wahrlich mörderische Politik!

Links zum Thema: Liste der Anlagen, die der Überwachung und Repression unterliegen werden (Excel) | Gesetz über den Handel mit Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen (Entwurf) (externe Link) | Wissenschaftler gegen "Klimapolitik" und das Kyoto-Protokoll | Klimakonferenz in Moskau gescheitert: Von den Russen lernen... | Treibhausgasemissionsberechtigungen: Es wird ernst | EU-Kommissarin warnt vor Energie-Engpässen ab 2007 | Öko-Gleichschaltung: so weit sind wir schon gekommen (interne Links)

Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Emissionshandel". [Manuskripte]: "VWL Skript.pdf".
Diese Hinweise beziehen sich auf die zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels aktuelle Version der BWL CD. Nicht alle Inhalte und nicht alle Stichworte sind in älteren Fassungen enthalten. Den tagesaktuellen Stand ersehen Sie aus dem Inhaltsverzeichnis oder dem thematischen Verzeichnis.


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