Im Gedenken an Harry Zingel (✟ 12. August 2009) ..... Alle Dokumente stehen ab sofort zum freien Download zur Verfügung (Redaktionsstand: letzte BWL CD 8/2009) .... Finanziert wird das Projekt via Google AdSense ... Achtung: Es erfolgt keine Aktualisierung der Inhalte ... Es besteht kein Recht auf Support in jeglicher Hinsicht ... Ich wünsche euch trotz alledem viel Erfolg mit der neuen alten BWL CD!!!

Der kostenlose Newsletter
der BWL CD
© Harry Zingel 2001-2009
BWL Mehr wissen,
mehr können,
mehr sein!
Startseite | Copyright | Rechtschreibung | Link mich! | Impressum | Blog

»Familienkasse«: Die nächste Zwangsversicherung?

Die Frauen-Union der CDU fordert nach Presseberichten die Einführung einer sogenannten Familienkasse, in der staatliche Leistungen an Familien zusammengefaßt werden sollen. Die Vorsitzende der Frauen-Union, Maria Böhmer, soll gesagt haben, man müsse mit einem "klaren Signal an junge Leute" beginnen, daß "Kinder in unserem Land willkommen" seien. Das bedeutet offensichtlich, daß neben der Zwangs-Krankenversicherung, der Zwangs-Rentenversicherung, der Zwangs-Arbeitslosenversicherung, der Zwangs-Pflegeversicherung und der Zwangs-Unfallversicherung nun auch noch eine Zwangs-Familienversicherung auf uns zukommt. Der Vorschlag deckt sich mit der derzeitigen Diskussion, gesetzlich Zwangsversicherten die Rente zu kürzen, wenn sie keine Kinder erzogen haben. Sollen also die Arbeitskosten, entgegen aller Beteuerungen, noch weiter erhöht werden?

Totalitäre Mentalität

Es ist interessant, die diesem Vorschlag zugrundeliegende Mentalität zu analysieren, denn das läßt tiefer blicken als es den Beteiligten möglicherweise lieb ist. Denn auf diese Art und Weise soll ja wohl nach Gesundheit, Altersvorsorge und Unfallversicherung ein weiterer Lebensbereich in staatliche Obhut genommen werden, was im Effekt bedeutet, daß die Menschen auch in diesem Fall zu ihrem Glück gezwungen werden. Im Umkehrschluß bedeutet das aber auch, daß Frau Böhmer den Leuten offensichtlich nicht zutraut, sich selbst für oder gegen Kinder zu entscheiden. Wer sein Glück nicht will, soll durch eine Kindersteuer (oder noch eine weitere Rentenkürzung) dazu gezwungen werden. Das aber ist genau die Mentalität der Diktaturen, in denen man nicht nur wählen und demonstrieren und eben auch Kinder kriegen darf, sondern dieses tun muß.

Selbst das Problem

"In this present crisis" hat Ronald Reagan einst gesagt, "government ist not the solution to our problem. Government ist the problem". Wie recht er hatte! Die Menschen gründen nämlich nur Familien, wenn sie das Gefühl haben, daß Deutschland auch in 20 oder 30 Jahren noch ein lebenswertes Land ist, aber diese Einschätzung scheint angesichts immer weitergehender Gängelung und Repression sich zunehmend zu verflüchten. Auch die Sozialversicherung setzt immer mehr auf die Ausweitung von Zwang anstatt von Freiheit und Selbstbestimmung. Die politischen Entscheidungsträger dürfen sich also nicht wundern, wenn immer weniger Leute eine Zukunft sehen, und sich daher gegen eine Familie entscheiden.

Ursache und Wirkung

Diese eklatante Verwechslung von Ursache und Wirkung zeigt aber, daß unsere politische Kaste noch immer nichts dazugelernt hat. Offensichtlich ist die Krise noch längst nicht tief genug, daß der Staat endlich einsieht, daß man ein Volk nicht auf Dauer an der Nase herumführen kann. Selbst sieben Millionen Arbeitslose reichen offenbar noch nicht zu erkennen, daß der Staat sich endlich aus der Wirtschaft zurückziehen und massiv deregulieren muß, will er doch noch eine Wende herbeiführen. Woran aber könnte das liegen?

Überleben des Stärkeren

Das Grundprinzip der Evolution kann man nicht betrügen, man kann es nur verdrängen. Aber es gilt auch für Völker, nicht nur für die Spezies der Natur: Völker, die in einem Kampf unterliegen, verschwinden aus der Geschichte: die Indianer, die alten Völker des Orients, die Deutschen im Osten - das ist tragisch, aber nun mal der Lauf der Geschichte, Je mehr wir unsere Wirtschaftskraft durch Reduktion des Anreizes zu Arbeit und Leistung durch weitere Steuern und Abgaben aber kastrieren, desto schwächer wird das deutsche Volk, und desto schneller schwindet es. Nicht mehr "Volk ohne Raum" beschreibt die Lage der Nation, sondern "Raum ohne Volk". So wird das Ende also langsam absehbar, und Vorschläge wie dieser beschleunigen den Niedergang. Auch das ist tragisch, aber vielleicht auch der Lauf der Geschichte, den aufzuhalten unmöglich ist - jedenfalls dann, wenn wir es nicht schaffen, uns wieder auf unsere Stärken und Potentiale zu besinnen, derer es ja wahrlich viele gegeben hat, anstatt weinerlich nach einer "Familienversicherung" zu quengeln.

Links zum Thema

Bürgerversicherung: Die Leitbilder der Zwangsmentalität | Krankenversicherung: Deutsche Kassen zahlen für Eltern von Ausländern in deren Heimat | Reform des Gesundheitswesens: eigene Vorschläge des BWL-Boten | Der Stasi-Staat: Kontrolle, Überwachung und Gängelung als neues Leitbild | Die reale Zahl: 7,2 Millionen Arbeitslose? (interne Links)

Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD

[Lexikon]: "Abgaben, soziale", "Lohnnebenkosten", "Verwertbares Einkommen". [Manuskripte]: "Arbeitnehmer.pdf", "Kollektivguttheorie.pdf", "VWL Skript.pdf".
Diese Hinweise beziehen sich auf die zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels aktuelle Version der BWL CD. Nicht alle Inhalte und nicht alle Stichworte sind in älteren Fassungen enthalten. Den tagesaktuellen Stand ersehen Sie aus dem Inhaltsverzeichnis oder dem thematischen Verzeichnis.


© Harry Zingel 2001-2008
Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
Zurück zur Hauptseite: http://www.bwl-bote.de