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Die innerbetriebliche Wertschöpfungskette: Unzeitgemäße Erwägungen |
Im Forum für Betriebswirtschaft wurde kürzlich nach der Wertschöpfungskette nach Porter gefragt. Dieser kleine Beitrag vereint nicht nur die bekannte Grafik mit einer vom Fragesteller gesuchten verbalen Darstellung, sondern diskutiert auch einige der Gedanken, die in einer Webseite der TU Dresden zu diesem Thema vorliegen. |
Die Wertschöpfungskette nach Porter |
Die Wertschöpfungskette wurde von Porter in Form einer Grafik dargestellt, die die Reihenfolge der zielgerichteten Kombinationen von Produktionsfaktoren zeigt, die aus Input-Faktoren (Boden, Kapital, Arbeit, Information) ein marktfähiges Produkt machen (sollen), dessen Verkaufswert größer als die Summe der Einstandskosten aller Produktionsfaktoren ist. Es gibt eine Vielzahl von Versionen dieser Grafik, aber wir präsentieren hier eine der bekanntesten (und quellennächsten) Versionen: |
Primäre und sekundäre Funktionen |
Man unterscheidet dabei primäre betriebliche Funktionen, die originär den Wert der Produktionsfaktoren erhöhen, und abgeleitete, sekundäre Wertschöpfungsaktivitäten, die die primären Funktionen unterstützen, selbst aber keinen Wertfortschritt bewirken. Primäre Funktionen sind Einkauf, Logistik, Produktion und Marketing; sekundäre (aber deshalb keineswegs überflüssige) Funktionen sind Personalentwicklung, F&E, Verwaltung. Als Richtschnur kann man sagen, daß primär ist, was irgendwo im Prozeßzusammenhang Einzelkosten erzeugt (oder mindestens erzeugen könnte), und sekundär, was keine Einzelkosten erbringt, also als allgemeine- oder Hilfskostenstelle auf Hauptkostenstellen umgeschlagen oder auf Herstellkosten des Umsatzes (HKU) abgerechnet werden muß. |
Zugrundeliegende Begrifflichkeiten |
Dem ganzen Modell liegt der Begriff des Produktionsfaktors zugrunde. Ein Produktionsfaktor ist, was der betrieblichen Leistungserstellung dient (oder wenigstens dienen könnte). Traditionell, d.h., seit Karl Marx' berühmten Werk "Das Kapital" unterscheidet man Boden, Kapital und Arbeit, wobei heute allgemein zusätzlich auch noch die Information als Produktionsfaktor angesehen wird. |
Das Problem der externen Kosten |
Wir wollen in diesem Zusammenhang nicht die Kostentheorie diskutieren, aber die Theorie der externen Kosten. Diese sind Kosten, die im Rahmen des Prozesses der Gütererstellung außerhalb des Unternehmens anfallen, zum Beispiel Kosten zur Beseitigung von Umweltschäden. Es wäre interessant zu untersuchen, ob und wenn ja inwieweit von Wertschöpfung auch gesprochen werden kann, wenn externe Kosten internalisiert, d.h., der Unternehmer zur Beseitigung von Umweltschäden, die er verursacht hat, herangezogen wird. |
Externe Kosten und externe Aufwendungen |
Da Kosten nur sind, was der Leistungserstellung oder wenigstens der Bereitschaftserhaltung dient, können Dinge, die dem Unternehmer aufgebürdet werden, die aber nichts mit seiner Leistungserstellung zu tun haben, keine Kosten, auch keine externen Kosten sein. In Analogie zur betriebswirtschaftlichen Lehre von den neutralen Aufwendungen spreche ich in diesem Zusammenhang von externen neutralen Aufwendungen. Zu unterscheiden, was zu den externen Kosten und was zu den "externen neutralen Aufwendungen" gehört, setzt eine präzise verursachergerechte Zuordnung voraus. Das machen wir an einem Beispiel fest. |
Die Politik der externen neutralen Aufwendungen |
Eine Menge Maßnahmen der sogenannten Umweltpolitik sind jedoch auf wissenschaftlich zweifelhafte Aussagen aufgebaut. Damit meine ich nicht nur Genehmigungsverfahren von 24 Jahren, die keine verwaltungsrechtlichen Verfahren mehr sind sondern moderne Exorzismen, sondern die sogenannte Klimapolitik, deren Grundthesen von anthropogener globaler Erwärmung Tausende von Wissenschaftlern, u.a. auch zahlreiche Nobelpreisträger widersprochen haben. Wenn wir oben Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft als Internalisierung externer Kosten bezeichnet haben, dann haben wir implizit vorausgesetzt, daß eine verursachergerechte Zuordnung möglich ist. Im Falle des angeblichen Treibhauseffektes, der schon dem Grunde nach bezweifelt wird, gibt es aber nicht nur keine Verursacherzuordnung; selbst das Vorliegen eines Faktorverbrauches selbst unbewiesen ist, sind Maßnahmen zur zwangsweisen CO2-Bewirtschaftung, wie sie die EU-Kommission beschlossen hat, keine Internalisierung externer Kosten, sondern originär Maßnahmen gegen das Unternehmertum. |
Die Öko-Ideologie in der Betriebswirtschaft |
Entsorgung und "Klimaschutz" als Teil der Wertschöpfung zu bezeichnen, ist also nur teilweise richtig, nämlich nur insoweit, als externe Kosten für das (kollektive) Gut der Sauberkeit der Umwelt an den Unternehmer internalisiert werden. Dabei ist eine Verursacherzuordnung stets unerläßlich, d.h., es muß nachgewiesen werden, daß überhaupt ein externer Faktorverbrauch eingetreten ist, und daß dieser einem bestimmten Unternehmen oder wenigstens einer homogenen, nach allgemeinen Kriterien abgrenzbaren Gruppen von Unternehmen, zuzuordnen ist. |
Links zum Thema |
Forum für Betriebswirtschaft | CO2-Neurose und Nachhaltigkeits-Wahn | EU-Parlament stimmt Plänen zu Zertifikatehandel zu | Proteste und Petitionen von Wissenschaftlern gegen "Klimapolitik" und das Kyoto-Protokoll | Auf dem Weg in die Planwirtschaft: Kommentar zum "Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien" (interne Links) | Wertkette nach Porter, Professur für BWL, TU Dresden (externer Link) |
Literaturangabe |
Porter, M.E.: "Wettbewerbsvorteile: Spitzenleistungen erreichen und behaupten", 4., durchgesehene. Aufl., Frankfurt/Main und New York 1996. |
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Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
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