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Die Rentenversicherung ein Kettenbrief?

Kettenbriefe, Pyramidenspiele und ähnliche Operationen sind bekanntlich illegal und strafbar (u.a. §6c UWG). Zentrales Merkmal der Strafbarkeit ist, daß Provisionen oder Prämien weitergereicht werden und Gewinne von Mitspielern nicht aus Gewinnen des Gesamtsystems sondern aus den Einzahlungen neuer Mitglieder finanziert werden (also eine Pyramidenstruktur besteht).
Die Rentenversicherung deutschen Zuschnitts, die auf die Zeit Bismarcks zurückgeht, funktioniert aber genau nach diesem Muster: durch die Einzahlungen von heute werden nur fiktive Rentenansprüche erworben. In Wirklichkeit werden sie direkt zur Finanzierung der gegenwärtigen Rentner gebraucht.
Daß das nicht mehr lange gutgeht, ist im Prinzip jedem klar, denn spätestens seit der Pille und dem Knick wurde der sogenannte Generationenvertrag fristlos gekündigt: Zu Bismarchs Zeiten kamen auf 100 Arbeitskräfte bei einer Lebenserwartung von 37,1 Jahren (1889, bei Einführung des Rentensystems) nur ganz wenige Rentner, aber um ca. 2030 muß je ein Arbeitnehmer einen Rentner ernähren. Alle wissen das, nur die Politiker haben das nicht bemerkt, sondern versuchen, das marode System mit allen möglichen dummen Mätzchen noch eine Weile am Leben zu erhalten. So finanziere ich mit meiner Öko-Kirchensteuer die Renten, obwohl ich gar nicht "versichert" bin, und durch das sogenannte 630-DM-Gesetz werden selbst Geringstverdienern noch Zwangsbeiträge abgeknöpft, die realistischerweise nie zu einem Rentenanspruch führen, sondern besonders im Osten doch oft in der Sozialhilfe enden.

Die Rentner- und Untertanenmentalität

Eine Untersuchung der Postbank brachte ans Licht, daß die Deutschen im Durchschnitt nur 3.596 € Investmentkapital besitzen, verschwindend wenig im Vergleich zu 28.138 € pro Person bei den Amerikanern. Aber das wundert nicht, denn das zu einer Anspruchsmentalität erziehende System läßt mit seiner erdrückenden Abgabenlast kaum Platz für Ersparnisse, die zudem aus dem steuerpflichtigen Einkommen zu bilden wären. Und daß gemäß §10 Abs. 3 EStG schon die Abgaben zur Zwangssozial"versicherung" teilweise steuerpflichtiges Einkommen sind, ist dabei wenig bekannt - und kaum ein Anreiz zu privater Vorsorge.

Die Gleichheit vor dem Gesetz

Nach Art. 3 Abs. 1 GG sind alle Menschen vor dem gesetz gleich. Nur einige sind etwas gleicher, zum Beispiel die Beamten. Die haben nämlich eine auskömmliche Staatspension, ohne je einen Pfennig in eine Zwangs"versicherung" einzahlen zu müssen. Wie sich das mit dem Gleichheitsgrundsatz verträgt, ist mir relativ schleierhaft. Daß es aber zu so wahnwitzigen Konstruktionen führen kann wie daß ein Amtsleiter seine Angestellten alle in das unkündbare Beamtenverhältnis übernimmt, um die Rentenbeiträge des Arbeisgebers zu sparen, ist so ein Beispiel aus Absurdistan, der sozialistischen Bananenrepublik Deutschland, in der wir leben.

Endlich abschaffen!

Ich höre schon die, die das System durch Ausbreitung der Bemessungsgrundlage noch ein bißchen weiter in die Zukunft retten wollen. Vor der Wahl kriegen wir das sicher nicht gesagt, aber gleich danach, vermute ich. Vielleicht versucht man dann die Selbständigen endlich in das System zu zwingen, was durch das Gesetz zur "Scheinselbständigkeit" ja nur teilweise gelungen ist bzw. zu oft statt in Beiträgen in einer Insolvenz endete.
Doch was lange währt wird endlich Wut, und selbst die steuergeduldigen Deutschen werden kaum alles mit sich machen lassen. Die Tragödie des deutschen Volkes ist aber, daß - von einer einzigen Ausnahme 1989/90 abgesehen - alle deutschen Revolutionen, allen voran die von 1933, in Katastrophen endeten.
Eine sofortige und ersatzlose Abschaffung des Umlagesystems wäre die einzige offensichtliche Lösung des Problems. Eine umgehende Auflösung der BfA, der LVA und aller ähnlicher Institutionen bei gleichzeitiger Einführung einer Rentenversicherungspflicht für alle aber auf privater, kapitalbildender Basis. Je länger das hinausgezögert wird, desto drastischer wird der Absturz, den wir bei Bankrott des derzeitigen Systems zu erwarten haben.

Bewußtsein und materieller Überbau

Das tiefverwurzelte Vertrauen in das bismarcksche Rentensystem, das zusammen mit der Krankenversicherung und der Arbeitslosenunterstützung den angeblich so lebenswerten Sozialstaat erst ausmacht, hat uns in ein Kamikaze-Unternehmen geführt, aber statt das endlich in die öffentliche Mainstream-Diskussion einzubringen fordern Gewerkschaftsbosse und Politiker unisono die Rente mit 60, wenn nicht gleich den Übergang vom Examen in die Staatsversorgung. Solche Leute sind gefährlich, nicht so sehr weil sie den Crash beschleunigen, sondern die Untertanenmentalität fördern, die den materiellen Überbau, unter dem die Wirtschaft heute so leidet, erst geschaffen hat. Solche Leute führen einen Krieg gegen das Einmaleins. Und die Deutschen sind ziemlich blauäugig und blond. Jetzt jedenfalls noch.

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Bis zu 75% Abgabenbelastung bei Arbeitnehmern gibt es schon jetzt | Die Explosion der Mineralölsteuer (interne Links)


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