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Der Karlspreis für den Euro: Die politische Kaste feiert sich selbst

Der "internationale Karlspreis" der Stadt Aachen wurde gestern dem Euro verliehen. Zum ersten Mal in seiner 53jährigen Geschichte wurde die Auszeichnung nicht einer Persönlichkeit oder wenigstens (wie 1986) einem Volk, sondern einer Sache verliehen. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg, nahm die Auszeichnugn stellvertretend entgegen.

Das alles könnte man eher uninteressant finden, solange man nicht die Hintergründe betrachtet. Der 1949 von Aachener Bürgern gestiftete und alljährlich zum Himmelfahrtstag verliehene Preis soll nämlich für die beste Leistung im Dienste der Verständigung und internationalen Zusammenarbeit verliehen werden. Wir alle wissen aber, daß seit der Einführung des Euro-Bargeldes sich dieses eher als Teuro-Bargeld erwiesen hat - auch wenn die Statistiker anderer Meinung sind. Schon der offensichtliche Widerspruch zwischen praktisch einhelliger Volksmeinung und offizieller Lesart der Behörden ist ein Indiz für die sternenweite Kluft zwischen Politischer Kaste und den Bürgern.

Die diesjährige Verleihung des Karlspreises ist daher eigentlich keine Ehrung des Euro, sondern eine der politische Kaste. Die Eliten feiern sich selbst und ignorieren mit der bestens bekannten Arroganz der Macht die Nöte des kleinen Mannes, dessen Geld vorne und hinten nicht mehr reicht, seit der Teuro im Portemonnaie klimpert. So hat der Karlspreis, der etwa im Jahre 1959 an George C. Marshall, den Begründer des berühmten Marshall-Planes vergeben wurde, oder 1954 an Konrad Adenauer, ein großes Stück Glaubwürdigkeit verloren.

Und ob der gewaltige Schaden, der gerade den Deutschen durch die Euro-Einführung entstanden ist (der BWL-Bote berichtete am 14.01.2002), und der gleichzeitige Nutzen, den etwa die Franzosen von der Bargeld-Einführung hatten dazu beitragen, die unterschwellig immer noch vorhandene alte deutsch-französische Erbfeindschaft endlich zu überwinden hilft, darf getrost bezweifelt werden. So wächst Europa nicht zusammen, sondern alte Feindschaften werden bewahrt und neue Frustration wächst zu neuem Haß, denn was lange gärt wird endlich Wut. So könnte Europa durch die Zwangseinheit von Maastricht und Amsterdam dahin steuern, von wo es einst gekommen ist, und das möge Gott verhindern, denn die nichtgewählte Europäische Kommission und der undemokratisch zustandegekommende Europäische Rat können (oder wollen) das offensichtlich nicht verhindern...

Aktuell zum Thema: Der Karlspreis (Externer Link) | Großer Schaden durch die Euro-Einführung (BWL-Bote)

Update 12.05.2002: Bundesfinanzminister Hans Eichel hat gestern dann doch offiziell zugegeben, daß es einen Inflationsschub durch den Euro gegeben habe. Wie weise. Hat der Mann den BWL-Boten gelesen? ;-) Den Mut zur ganzen Wahrheit hatte der Bundesfinanzminister aber nicht, nämlich zuzugeben, daß der Euro generell ein Fehler war. Das erlaubt wohl der Konformitätsdruck der political correctness nicht!


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