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Steuern und Abgabenlast 2007: im Saldo keine Entlastung | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Immer wieder behaupten die Politiker, sie würden die Bürger entlasten. Insbesondere im Zusammenhang mit der Umsatzsteuererhöhung zum 1. Januar 2007 hört man immer wieder, dem stünde eine Entlastung andernorts entgegen, insbesondere bei der Arbeitslosenversicherung. Wir haben dies zum Anlaß genommen, unsere berühmte Realabgabenberechnung an dieser Stelle einmal als Vergleich 2006/2007 vorzustellen. Das Ergebnis gleich vorweg: es gibt keine Entlastung. Aber schauen wir uns mal die Details der Berechnung an:
Im Kern ändern sich zum Jahreswechsel drei Dinge: die Umsatzsteuer steigt um drei Prozentpunkte oder 18,75% von 16% auf 19%, die Renten-Zwangsversicherung steigt von bisher 19,5% auf dann 19,9% und der Beitrag zur Arbeitslosen-Zwangsversicherung sinkt von bisher 6,5% auf dann 4,2%. Zudem haben die Krankenkassen aber Beitragssatzerhöhungen angekündigt, die u.a. mit der höheren Umsatzsteuer begründet werden, denn diese wird auch auf Medikamente fällig. Wir haben daher in der Modellrechnung den Beitragssatz von bisher 14,0% auf nunmehr 14,5% modellhaft angehoben. Alle anderen Annahmen sind unverändert geblieben, auch die (naturgemäß vereinfachenden) Annahmen über Benzinverbrauch, weitere Verbrauchssteuern, andere Abgaben usw. Die Modellrechnung zeigt, daß aus einem Bruttoentgelt von 2.000 Euro in 2006 eine Nettoauszahlung i.H.v. 1.263,19 Euro resultiert und in 2007 in Höhe von 1.277,19 Euro. Das wirklich verwertbare Realeinkommen, das nach Abzug sämtlicher weiteren indirekten Abgaben und Belastungen verbleibt, beträgt in 2006 aber 687,75 Euro und in 2007 dann 681,10 Euro, also geringfügig weniger. Rechnet man die Summe aller Abgaben auf die Summe der Arbeitgeber-Lohnkosten i.H.v. 2.619,50 Euro in 2006 oder 2.605,50 Euro in 2007, so kommt man zu der wahrlich heftigen Realabgabenquote i.H.v. 73,74% in 2006 oder 73,86% in 2007. An den Skandal so hoher Steuer- und Abgabenquoten hat der steuergeduldige Michel sich offensichtlich schon so sehr gewöhnt, daß dies gar nicht mehr Gegenstand des öffentlichen Diskurses ist. Der Vergleich widerlegt aber auch die Behauptung, es werde zum Jahreswechsel eine Entlastung vorgenommen: innerhalb der Annahmen dieses Modelles gibt es keine nennenswerte Veränderung. Weitere Modellrechnungen findet der Leser im Abgabenrechner auf der Zingelseite. Übrigens könnte man ziemlich leicht weitere Erhöhungen demonstrieren, denn die zahlreichen kleineren und größeren Steuerverschärfungen zum 1. Januar sind in dieser grob vereinfachenden Modellrechnung nicht enthalten. Würde man Fragen wie Arbeitszimmer, Fahrtkosten oder Zinsbesteuerung hier berücksichtigen, machte das gewiß eine weitere Erhöhung der Abgabenlast zum Jahreswechsel aus. Links zum Thema: Pleite auf Parlamentsbeschluß: Steuererhöhungen 2007 endgültig beschlossen | Wirkliche Höhe der Steuern und Abgaben in diesem Lande | Vorausschau auf wichtige Rechtsänderungen zum 01.01.2007 (interne Links) Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Abgaben, soziale", "Lohnnebenkosten", "Lohnsteuer", "Mineralölsteuer", "Ökosteuer", "Verwertbares Realeinkommen". [Manuskripte]: "Formelsammlung der BWL.pdf", "Personalwesen.pdf", "VWL Skript.pdf". [Manuskripte]: "Verwertbares Realeinkommen.xls". |
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