Der kostenlose Newsletter der BWL CD © Harry Zingel 2001-2009 |
Mehr wissen, mehr können, mehr sein! |
Startseite | Copyright | Rechtschreibung | Link mich! | Impressum | Blog | |
Vorgezogener Schaden: Wie die Umsatzsteuererhöhung jetzt schon Preise steigen läßt |
Wir haben Inflation, und zwar mit allen Akzeleratoreffekten, und wer den Zahlen der Statistiker nicht glaubt, kann sich an den Supermarktkassen davon überzeugen: zwar werden derzeit eigentlich "nur" Energieträger teurer (und die Löhne sinken), aber auch Dinge, die selbst nicht Energie sind steigen im Preis, denn sie werden mit Energie hergestellt und transportiert. Nach T€uro, Maut und Energiepreisschock steht uns nun aber die Umsatzsteuerinflation bevor, denn der Handel hat seine Lektion aus der T€uro-Einführung gut gelernt. Diese Lektion betraf vor allem die sogenannten Signalpreise, die bei der T€uro-Einführung nicht übersetzt werden konnten: was zuvor 19,99 DM gekostet hat, hätte dann 10,22 Euro gekostet - eine krumme Summe. Mit dem Preis auf 9,99 € runtergehen wollte der Handel aber nicht, so daß man lieber gleich auf 10,99 Euro erhöhte - entsprechend 21,49 DM, also eine Teuroflation. Anfang 2007 ist es wieder soweit, diesmal aber wegen der Umsatzsteuererhöhung. Steigt die Umsatzsteuer nämlich wirklich von 16% auf 19%, und es sieht nicht danach aus, daß das Regime noch zur wirtschaftspolitischen Vernunft kommt, müßte eine Ware, die bisher beispielsweise 99,99 Euro gekostet hat, was bei 16% Umsatzsteuer einen Steuerbetrag von 13,79 Euro enthält, dann 102,58 Euro kosten - kaum ein sinniger Signalpreis. Es ist also eher wahrscheinlich, daß der neue Preis gleich 109,99 Euro lautet - ein klarer Inflationsschub. Und der findet nicht erst am 1. Januar 2007 statt, denn auch hier hat der Handel aus den Erfahrungen mit dem T€uro gelernt, sondern noch in diesem Jahr - also jetzt schon: wer nämlich pünktlich zum Jahreswechsel erhöht, der zieht den Zorn der Kunden unweigerlich auf sich, und das kann gerade in Zeiten kritischerer Konsumenten und knapperer Kassen keiner wirklich wollen. Also macht man, was in jeder Kalkulation üblich ist: man schlägt erst auf, um nachher werbewirksam senken zu können. Der Schaden ist damit vorgezogen: schon bevor die Umsatzsteuer wirklich steigt, schadet sie dem Volk durch vorgezogene "schleichende" Preissteigerungen. Die Inflation tritt ein, bevor die Ursache sich materialisiert hat. Mit allen negativen Folgen. Vielen Dank Frau Merkel! Links zum Thema: Mehrheit wünscht sich die DM zurück - auch drei Jahre nach dem Euro! | Maut-Kostenrechnung: es ist noch viel teurer | Wie der Emissionshandel den Strompreis in die Höhe treibt, und was man dagegen tun kann | Steuer- und Abgabenlast in Deutschland | Die EZB erhöht den Leitzins - ein falsches Signal (interne Links) Hinweise auf relevante Inhalte der BWL CD: [Lexikon]: "Euro, Einführung des", "Euro, Konvergenzkriterien", "Umsatzsteuer", "Umsatzsteuersatz, ermäßigter" (und viele damit zusammenhängende Stichworte). [Manuskripte]: "Euro.pdf", "Steuerrecht.pdf", "USt Sätze.pdf", "USt.pdf". |
© Harry Zingel 2006; Erlgarten 8, 99091 Erfurt, Tel. 0172-3642082, 0361-2606029, Fax 0361-2118928
© Harry Zingel 2001-2008
Im Gedenken an Harry Zingel, ✟ 12. August 2009
Zurück zur Hauptseite: http://www.bwl-bote.de